Mit diesem Thema haben sich Schülerinnen und Schüler des fünften Jahrgangs im Fach Deutsch befasst. Sie berichten, wie Ostern bei ihnen zu Hause gefeiert wird – und auch, welche Traditionen Menschen in anderen Ländern haben. Herausgekommen ist ein Osternest gefüllt mit ganz viel buntem Wissen. Viel Spaß beim Lesen.
Eva Rohde, Deutschlehrerin
Im Deutschunterricht haben wir, die Kinder der Klassen 5a, 5b und 5c, nach den Osterferien eine kleine Einheit zum Thema Osterbräuche in anderen Ländern gemacht.
Eigentlich ging es um das Thema Rechtschreibung 🙄: Unsere Deutschlehrerin brachte uns kleine Texte mit, die davon erzählten, wie man Ostern in Spanien, Bulgarien, Schweden, Australien und den USA feiert. Wir bekamen die Aufgabe, anhand dieser Texte unterschiedliche Methoden auszuprobieren, wie wir unsere Rechtschreibung verbessern können. Dabei haben wir sehr interessante Dinge erfahren: Wusstet ihr zum Beispiel, dass in Australien nicht der Osterhase, sondern der Osterbilby die Eier versteckt, weil die Australier wegen einer Kaninchenplage keine Kaninchen und Hasen leiden können? Oder dass sich in Schweden Kinder an Ostern als Hexen verkleiden? Ihr könnt das alles übrigens nachlesen unter https://starke-jobs.com/ostern-und-die-verschiedenen-braeuche-in-anderen-laendern/
Uns ist dann aufgefallen, dass es auf dieser Seite gar keinen Text dazu gibt, wie man Ostern in Deutschland feiert. Und da wir in unserer Stufe natürlich auch Kinder haben, deren Wurzeln nicht in Deutschland sind, kamen wir ins Gespräch darüber, wie man das Osterfest in Frankreich, in der Ukraine, in Kroatien oder in Großbritannien begeht. Die Tatsache, dass man in der Türkei das Fest nicht kennt, weil es ein christliches ist, machte uns neugierig, was es dort vielleicht Vergleichbares gibt – und wir erfuhren einiges über den Ramadan und das Zuckerfest, das zwar nicht immer in die Frühlingszeit fällt, aber in diesem Jahr doch relativ nah an Ostern gefeiert wurde.
Schließlich beschlossen wir, eigene Texte zu verfassen und zu erzählen, wie wir in unseren Familien Ostern oder den Ramadan feiern. Was dabei herausgekommen ist, könnt ihr hier nachlesen. Wir sind sicher, dass ihr viel Interessantes erfahren werdet.
Viel Spaß beim Lesen und Lernen!
Eure Mitschülerinnen und Mitschüler der Klassen 5a, 5b und 5c.
Hanna, 5c
Elizabeth, 5b
Lara, 5c
Rebecca, 5b
Linus, 5c
Luis, 5c
Annabel, 5b
Lisa und Rebekka, 5b
In Kroatien wird Ostern eher sehr in einem religiösen Zusammenhang gefeiert, doch hin und wieder findet man das ein oder andere Osterei.
Am Samstag vor dem Palmsonntag basteln Mädchen einen Blumenkranz für z.B. ihren Cousin oder Schulkameraden.
Am Palmsonntag wird ein Ast von einem Olivenbaum oder einer blühenden Weide in die Kirche gebracht und gesegnet. Den Ast behält man dann an einem bestimmten Ort ein Jahr, also bis zum nächsten Palmsonntag.
Am Karfreitag werden dann wie bei uns die Eier gefärbt.
Danach kochen die Mütter am Karsamstag Schinken, Wurst, viele Eier und es wird Milchbrot gebacken, das aber erst am Ostersonntag gegessen wird. Außerdem wird ein Osternest auf einer Stelle des Rasens, wo das Gras besonders hoch ist, gemacht. Wer keine Lust hat, ein Osternest zu machen, der kriegt vom Osterhasen auch keine Geschenke.
Am Ostersonntag wird das Essen, das am vorherigen Tag zubereitet wurde, in die Kirche gebracht und gesegnet. Nachdem es gegessen worden ist, können die Kinder zu ihrem Osternest gehen und schauen, ob etwas darin ist.
Es gibt auch eine alte Tradition, die aber eher auf dem Dorf vorkommt: Die Jungen, die den Blumenkranz von den Mädchen bekommen haben, gehen am Ostermontag zu dem Mädchen, von dem sie den Blumenkranz erhalten haben, und spritzen es mit Wasser nass. Dies hat einen biblischen Hintergrund: Die Frauen und Mädchen zogen laut Bibel von Haus zu Haus, um zu verbreiten, dass Jesus auferstanden ist, doch sie wurden von den Römern nass gespritzt.
Jetzt wisst ihr, wie Ostern in Kroatien gefeiert wird.
Hanna, 5c
In der Ukraine gibt es keinen Osterhasen. Wie in Deutschland fasten die Menschen 40 Tage bis Ostern. Sehr religiöse Menschen verzichten auf tierische Produkte und Alkohol.
Ein Tag vor Ostern wird gekocht und es werden Eier bemalt. Die Eier werden ganz besonders bemalt, und zwar entweder im Pysanka- oder im Kraschanka-Stil. Bei Kraschanka werden die Eier ganz in einer Farbe oder in mehreren Farben angemalt. Wichtig ist, dass sie ohne Bilder angemalt werden! Pysanka ist viel aufwändiger (siehe Bild). So verzierte man die Eier vor allem früher. Heute macht man das meistens nur noch in kleineren Dörfern. Es werden die Bilder der Region gemalt. Es ist sozusagen das Ornament der Region. Das Ornament der Region hat immer eine Bedeutung z.B. Gute Ernte oder Gesundheit.
In der Nacht gehen die Menschen in die Kirche und werden mit heiligem Wasser besprüht. In die Kirche kommen die Leute mit einem Korb. Darin sind Eier mit den Motiven Pysanka und Kraschanka, dazu selbst gemachte Würstchen, Kerzen und Pas‘cha. Pas‘cha ist etwas ähnliches wie Paniton, also eine Art Süßspeise. Nach der Kirche wird als erstes das gegessen, was im Korb ist. So feiern die meisten Leute in der Ukraine Ostern!
Elizabeth, 5b
Das Zuckerfest ist das Ende von Ramadan. An Ramadan fastet man von Sonnenaufgang bis Sonnenuntergang. Die Muslime fasten, um mitzufühlen, wie es den Menschen geht, die sehr wenig Essen oder Trinken haben. Ramadan hat kein bestimmtes Datum, sondern verschiebt sich jedes Jahr 10 Tage nach vorn. Nach einem Monat endet das Fasten und dann beginnt das dreitägige Zuckerfest. Am Morgen des ersten Tages ziehen sich alle schick an und fahren zu den älteren Familienmitgliedern. Dort essen und trinken wir mit der ganzen Familie. In jedem Haus kriegt man auch etwas Süßes angeboten und oft kriegen die Kinder Geld von den Großeltern.
Das ist das Zuckerfest.
Lara, 5c
Es gibt in Frankreich keine Osterhasen aus Schokolade, sondern Ostereier und Glocken mit Flügeln.
Karfreitag ist zwar ein Feiertag, allerdings sind alle Geschäfte offen. Glocken spielen zu Ostern eine ganz besondere Rolle in Frankreich. Sie verstummen Karfreitag. Diese Stille soll an die Kreuzigung Jesu Christi erinnern. Nach dem Geläut am Gründonnerstag machen sich die Glocken der Tradition nach auf den Weg nach Rom. Sie sammeln die ganze Trauer über die Kreuzigung und laden sie beim Papst ab, der die Glocken für das folgende Jahr segnet.
Am Ostersonntag kehren die Glocken mit dem Segen und mit Süßigkeiten zurück. Doch diese Süßigkeiten werden auf dem Rückweg „verloren˝. Sie fallen überall zur Erde und deshalb suchen die Kinder am Ostersonntag und Ostermontag nach versteckten Leckereien und Ostereiern. Danach erklingen auch die Glocken wieder. Es gibt zahlreiche Veranstaltungen zu dieser Eierjagd (chasse aux oeufs).
Neben der Ostereiersuche rollen die Franzosen auch Eier zu Ostern. Wessen Ei bei diesem Wettbewerb unbeschädigt bleibt, besitzt das Siegerei. Es symbolisiert das Wegrollen des Felsbrockens vor dem Grab Jesu. Auch dort gibt es Osterferien und man isst traditionell ein Osterlamm. Außerdem ist auch Schokolade sehr beliebt.
Rebecca, 5b
Vor den Osterfeiertagen färben die meisten Familien Eier. Dann kommt der sogenannte Osterhase und versteckt die Eier. Dazu bringt er noch Schokoladenhasen, die mit den Eiern im Garten versteckt werden. Meistens feiern wir Ostern mit unserer Familie. Doch nachdem wir die Eier gefunden haben, ist Ostern noch nicht vorbei. Wir essen nämlich noch alle zusammen. Am nächsten Tag geht es dann noch weiter, wir essen nochmal schön und die Familie ist da. Wir suchen am zweiten Tag zwar keine Eier mehr, trotzdem haben wir Spaß. Das ist Ostern in Deutschland.
Linus, 5c
In Deutschland gibt es viele Osterbräuche. Einer davon ist der Osterhase. Er verteilt in den Gärten die Schokolade und die Ostereier für die Kinder. Der Osterhase ist außerdem Symbol für Fruchtbarkeit und neues Leben. Die Ostereier sind auch ein Symbol des Lebens. In manchen Gegenden gibt es Osterfeuer, die für Leben und Wärme stehen. Direkt im Zusammenhang steht die Osterkerze, sie wird mit Hilfe des Osterfeuers entzündet. Außerdem gehört auch zum Osterfeuer das Osterrad. Ist das Feuer fast abgebrannt, werden mit Stroh umwickelte Wagenräder am Osterfeuer entzündet. Anschließend werden sie durch die Ortschaften gerollt und sollen den Winter vertreiben. Das Osterrad symbolisiert die Sonne. Das sind ein paar Osterbräuche in Deutschland.
Luis, 5c
In Deutschland werden, wie in Bulgarien, Eier für das Osterfest gebraucht. Hier in Deutschland werden die Eier nicht geworfen, sondern versteckt. Meistens feiert man mit seiner Familie zusammen. Die Ostereier werden bunt angemalt und danach in Gärten versteckt. Angeblich versteckt der Osterhase die Eier. Süßigkeiten und Geschenke werden oft mitversteckt. Wir feiern Ostern, weil an Ostern Jesus wieder auferstanden ist. Aber sehr religiös ist das Fest trotzdem nicht.
Anabel, 5b
In den meisten christlichen Familien in Deutschland kommt der Osterhase. Er bringt Eier, Süßigkeiten und kleine Geschenke. In den Gärten versteckt er diese Sachen in sogenannten Osternestern. Viele Leute schmücken Häuser oft von außen und innen, Sie hängen bunte Ostereier oder stellen Osterhasen und andere Deko auf. An Ostern gehen viele Menschen essen oder kochen sich etwas Leckeres. In den verschiedenen Regionen Deutschlands gibt es unterschiedliche Osterbräuche. Bei uns zu Hause machen wir Eiertitschen. Dabei hat jeder Teilnehmer ein hart gekochtes, buntes Ei und immer zwei Personen schlagen die Eier gegeneinander. Das Ei, das als erstes zerbricht, hat verloren. Das Ei, das gegen alle gewonnen hat, ist der Sieger. Ostern liegt an dem ersten Sonntag nach dem ersten Frühlingsmond, also zwischen dem 22.März und dem 25.April.
Lisa und Rebekka, 5b
