Teamarbeit im Klassenraum einzuüben ist sowohl in Hinblick auf spätere Anforderungen im Beruf als auch für die Motivation und Selbstbeteiligung der Schülerinnen und Schüler wichtig. Jeder Unterricht hat seinen erzieherischen Aspekt. Das Einüben kooperativer Arbeitsformen ((Klein-)Gruppenarbeit, Partnerarbeit), das Verantworten von Lernergebnissen durch deren Präsentation (ob im Klassen- und Kursrahmen oder in einer größeren Öffentlichkeit), die gegenseitige Hilfe im Unterricht – all dies beinhaltet soziale Lernvorgänge, die durch das spezifische Arrangement von Lernprozessen gefördert werden können und müssen. Die gemeinsame Organisation und Durchführung von Festen, Ausflügen und Fahrten ist damit ebenso gemeint wie die Möglichkeit, im Unterricht erworbene theoretische Einsichten (wie z. B. zur unterschiedlichen Verteilung von Gütern und Chancen in der Welt; zur verhängnisvollen Rolle von Gewalt als Mittel der politischen und persönlichen Auseinandersetzung) in konkrete Aktionen umzusetzen.
All dies erfordert die Bereitschaft und die Kompetenz, über seinen eigenen ‘Tellerrand’ zu schauen, d.h. eigene Interessen in Einklang zu bringen mit den Interessen der Gemeinschaft, seien es die der Schule oder die der Öffentlichkeit. Das wiederum ist nur möglich, wenn jeder bereit ist, schon im Kleinen Verantwortung zu übernehmen.
Auf Lehrerinnen und Lehrer kommt mit diesem Ziel die Aufforderung zu, gezielt entsprechende Lernsituationen zu arrangieren, aber auch Schüleraktivitäten zuzulassen, die nicht immer ‘lehrbuchmäßig’ ablaufen werden, und nicht zuletzt, auf die Einhaltung von Prinzipien zu drängen, die Ziele wie die oben genannten erst ermöglichen. Soziales Lernen beinhaltet auch, Schülerinnen und Schüler in ihrem Selbstbewusstsein zu stärken und sie dabei zu unterstützen, Zivilcourage zu entwickeln. Dazu gehört für uns, in Bedrohungs- und Gefährdungssituationen nicht wegzuschauen, sondern klare Positionen zu beziehen und gemeinsam drohenden Schaden von anderen abzuwehren. In diesem Zusammenhang werden die Paten der Klassen 5 und 6 in einem Tagesseminar zu Streitschlichtern ausgebildet und sind ab dann auch in Streitfragen jederzeit für ihre Klasse ansprechbar.
Schulleitung und Lehrerschaft des Paul-Klee-Gymnasiums unterstützen eine aktive SV-Arbeit. Die Anliegen aus der SV werden ernst genommen. Eine angemessene Informationsarbeit und Hilfestellung dort, wo Schülerinnen und Schülern die Mitwirkung manchmal schwer fällt oder nicht lohnend erscheint, gehört ebenso in diesen Zusammenhang wie die Unterstützung aller Maßnahmen, in denen Schülerinnen und Schüler für die Schulgemeinschaft wichtige Arbeit leisten. Als Beispiel für solche am PKG bereits laufende Projekte sei auf die Organisation der Schließfächer sowie auf ‚Schüler helfen Schülern’ verwiesen.
Die ‚Lebensläufe’ oder sonstige Solidaritätsaktionen in der Sekundarstufe I zugunsten von Kindern in Dritte-Welt-Ländern sollen unsere Schülerinnen und Schüler daran erinnern, dass nicht alle Menschen in gleicher Weise mit materiellen Gütern und Bildung versorgt sind wie wir.
In diesem Sinne ist auch die Sucht- und Gewaltprävention am PKG konzipiert. In verschiedenen über die Schuljahre verteilten Bausteinen geht es weniger darum, vor ‘Gefahren’ zu warnen, als mit Schülerinnen, Schülern und mit Eltern nach Wegen zu suchen, wie Kinder und Jugendliche stark gemacht werden können, um mit den vielfältigen Situationen umzugehen, in denen ihnen im schulischen und außerschulischen Alltag Gewalt und Suchtangebote begegnen.
Einen Beitrag dazu kann auch der aus dem Alltag des PKG nicht mehr wegzudenkende Schulsanitätsdienst leisten, der unter dem Motto „Helfen – statt weggucken“ die Möglichkeit zur persönlichen Entfaltung der sozialen Verantwortung bietet. Schüler, die ihre Freizeit ehrenamtlich für Ausbildung und Einsatz im Sanitätsdienst zur Verfügung stellen, können ihr erworbenes Wissen als kompetente Ersthelfer nicht nur im Schulalltag und bei Schulveranstaltungen einsetzen, sondern auch als Multiplikatoren auf ihre Mitschüler für die Sensibilisierung für potentielle Gefahrenquellen wirken. Dadurch wird die Schulsicherheit verbessert und der Teamgeist – nicht nur der Sanitäter – gefördert.