Bericht von Mira Haußknecht, Jg. 9
Am Donnerstag, den 20. Oktober 2022, ist der Lateinkurs von Herrn Engelbertz zusammen mit dem Kurs von Frau Heimann nach Xanten gefahren.
Nach knapp zwei Stunden Fahrt, konnte man direkt die Stadtmauer erblicken, welche das 70 Hektar große Gelände der damaligen Colonia Ulpia Traiana umfasst. Die Schüler durften sich dann eine halbe Stunde frei auf dem Gelände des Archäologischen Parkes Xanten (kurz APX) bewegen.
Anschließend bekamen beide Kurse jeweils eine Führung durch den APX.
Die Führung des Kurses von Herrn Engelbertz begann am Eingang, dort stehen Informationen über die Entwicklung der Colonia Ulpia Traiana und uns wurde erklärt, warum die Bauernhöfe nicht weit entfernt von dem damaligen Xanten lagen. Dies lag daran, da die Tiere, welche geschlachtet werden sollten, in die Stadt zum Metzger geführt wurden und das Fleisch anschließend dort gekühlt werden konnte. Zudem stand am Eingang ein Tisch mit einem theoretischen Stadtplan, wie die Colonia Ulpia Traiana im Jahre 275 ausgesehen haben könnte. Der Tourguide erklärte uns, dass die Bäume im APX so gepflanzt wurden, wie die Wohnblöcke zu der Zeit standen und somit auch die Wege gekennzeichnet wurden.
Danach wurden wir zum rekonstruierten Amphitheater geführt, welches im Südostwinkel der römischen Stadt errichtet wurde, um Lärm und Schmutz möglichst weit von den Wohngebieten fernzuhalten.
Das Fassungsvermögen des Amphitheaters entsprach wohl mit rund 10.000 Plätzen etwa der Einwohnerzahl der Stadt. Daraufhin sind wir in den Tunnel des Amphitheaters gegangen, wo damals wilde Tiere in Käfigen gehalten wurden und sich Gladiatoren auf ihren Kampf vorbereitet haben. Im Rundgang unter den Zuschauersitzen war außerdem eine Ausstellung über die Spiele im Amphitheater und die römischen Gladiatoren mit ihrem gefährlichen Beruf.
Zudem haben wir uns lebensgroße Figuren mit rekonstruierter Ausrüstung der Gladiatoren angeguckt, welche auch im Tunnel zu sehen waren. Auch eine Statur von Marcus Ulpius Traianus kann man bei der antiken Unterhaltungsstätte erblicken. Der Tourguide erzählte uns, dass die Statuen damals bunt angemalt und nicht nur weiß-grau waren, wie es sich einige vorgestellt hatten.
Daraufhin sind wir zur Römischen Herberge gegangen. Diese steht unweit des antiken Hafens und zeigt alle Einrichtungen, in denen sich Kaufleute, Handwerker und Reisende erholt haben. Ein langer Säulengang führt an dem römischen Restaurant vorbei zu kleinen Mehrbettzimmern. Mehr Komfort gab es in größeren Suiten, doch diese konnte sich nicht jeder leisten. Diese Räume sind alle möbliert und mit Wandmalereien nach römischen Vorbildern geschmückt. Am Ende des Säulengangs befindet sich die römische Küche. Eine Treppe führt hinab in den Keller mit den ,,Kühlschränken´´, wo große Vorratsgefäße in der Erde eingegraben sind und so Lebensmittel länger frisch blieben.
Der Tourguide zeigte uns außerdem die Therme in der Herberge, welche in verschiedene Räume mit unterschiedlichen Temperaturen (früher) aufgeteilt ist. Im Innenhof wachsen in Beeten Kräuter und Gewürze, die die Römer einst an den Niederrhein brachten.
Nach der Führung durften wir uns in kleinen Gruppen frei in der Altstadt bewegen. Die meisten haben etwas gegessen und manche haben den St. Viktor Dom besichtigt. Dort konnte man die bunten Fenster erblicken und in die Katakomben des Domes gehen.
Gegen 15 Uhr ging es dann wieder nach Overath.
Mira Haußknecht, Jg. 9