

Eine ganze Woche lang war die Wanderausstellung „Der Wolf macht Schule“ des Naturschutzbundes NRW (NABU) Ende August zu Gast am PKG. Bei der Planung und Organisation vor einem halben Jahr konnte noch niemand erahnen, wie brandaktuell das Thema Wolf zu diesem Zeitpunkt sein würde. Drei Tage vor der Ausstellung wurde mit dem Nachweis von Wolfswelpen in Eitorf aus dem bisherigen „Wolfsverdachtsgebiet Oberbergisches Land“ das „Wolfsgebiet Oberbergisches Land“ und Overath als Teil dieses Gebietes als Pufferzone ausgewiesen.
Zahlreiche Schülerinnen und Schüler verschiedener Biologieklassen und -kurse von der 5 bis zur Oberstufe hatten diese Entwicklung schon seit 2019 in den Medien mitverfolgt und konnten sogar von eigenen „Erlebnissen“ rund um den Wolf berichten. Das Stimmungsbild zur Rückkehr des Wolfes war überwiegend positiv bis sogar sehr positiv. Einige wenige sagten, dass sie Angst vor dem Wolf hätten. Wieder andere waren sich noch sehr unsicher, was sie vom Wolf halten sollten und so stellten sich viele Fragen:
Woran erkennt man eigentlich einen Wolf?
Wie schnell und wie weit kann der Wolf laufen?
Wie gut kann er sehen, hören und riechen?
Was mache ich, wenn ich einem Wolf begegne und wie hoch ist überhaupt die Wahrscheinlichkeit, dass ich einem Wolf begegne?
Warum sagt man „Wo der Wolf lebt, wächst der Wald“?
Wie lebt der Wolf und vor allem, was frisst der Wolf außer der Großmutter von Rotkäppchen und den 7 Geißlein?
Wer muss mehr Angst haben, der Mensch vor dem Wolf oder der Wolf vor dem Menschen?
Woher kommt die Vorstellung vom bösen Wolf, nachdem er jahrtausendelang geachtet und sogar bewundert und in Form des Hundes zum besten Freund des Menschen wurde?
Wie kann das Zusammenleben von Wolf und Mensch wieder gelingen?
Neugierig und gespannt erkundeten die Schülerinnen und Schüler gruppenweise die im Foyer der Aula aufgebaute Ausstellung, die in Zusammenarbeit mit der Einrichtung „Bildung für nachhaltige Entwicklung (BNE) entstanden ist und fanden viele ihrer Fragen beantwortet. Ihre wichtigsten Erkenntnisse: Angst haben muss keiner, weder der Wolf vor dem Menschen noch der Mensch vor dem Wolf, aber gegenseitiger Respekt, das ist schon wichtig! Und: Weil der Wolf vor allem Rehe frisst, spielt er eine bedeutende Rolle für den Wald, für das ökologische Gleichgewicht und die Artenvielfalt. Auch wenn das Zusammenleben vielleicht nicht immer konfliktfrei sein wird, so kann doch viel dafür getan werden das Zusammenleben so konfliktarm wie möglich zu gestalten, damit der Wolf die Chance hat, auch die bergische Landschaft wieder zu bereichern.
Wer jetzt von den Lesern selbst neugierig geworden ist und mehr wissen will: Die Ausstellung ist nach Bergisch Gladbach weitergewandert und noch bis Oktober im Forsthaus Steinhaus in Moitzfeld zu sehen.
Gerlinde Spiegel, Fachlehrerin für Biologie und Initiatorin der Ausstellung am PKG
Quelle aller Fotos: Gerlinde Spiegel