Das Paul-Klee-Gymnasium Overath hat am 30.08.2019 einen Aktionstag mit der Deutschen Knochenmarkspenderdatei (DKMS) organisiert. Von den rund 230 Oberstufenschülern haben 65 eine Speichelprobe abgegeben und sich registrieren lassen.
Für den Aktionstag hat die Schülervertretung unter der Initiative der Oberstufenschülerin Maren Seibold einen Vortrag und die Typisierungsaktion organisiert. Die DKMS versucht seit 1991, für jeden Blutkrebspatienten einen passenden Stammzellspender zu finden.
Wer sich typisieren lassen will, muss auch über den Nutzen und mögliche Risiken einer Spende informiert werden. Deshalb erklärten die Aktionsleiterinnen Sophia Brings, Dalin Aden und Christina Fink den Schülerinnen und Schülern in der Aula des Schulzentums Cyriax alles Wissenswerte rund um die Stammzellspende: „Frühzeitige Sensibilisierung ist sehr wichtig“, sagt Dalin Aden. „Diese Spender sind dann natürlich wesentlich länger in der Datenbank“ begründet Sophia Brings das Engagement am Gymnasium in Overath.
Trotz sechs Millionen potenziellen Stammzellspendern finde immer noch jeder siebte Blutkrebspatient allein in Deutschland keinen passenden Spender. Denn dafür müssen die Gewebemerkmale des Spenders mit denen des Patienten zu 100 Prozent übereinstimmen. “Dass es rund 15.000 verschiedene Gewebemerkmale gibt, und der genetische Zwilling auch auf der anderen Seite der Erde leben kann, machen es sehr schwierig, ihn zu finden“, verdeutlichte Brings in ihrem Vortrag. Je mehr Menschen sich typisieren ließen, umso größer sei die Chance.
Wie genau das Verfahren der Stammzellenspende abläuft, erfuhren die Anwesenden durch Dalin Aden, die selber schon zum wiederholten Mal eine Spende durchgeführt hat und von ausführlich und in einem lebhaften Erfahrungsbericht davon berichtete. Fragen der Zuhörerschaft wurden direkt und kompetent beantwortet.
Wie bei 80 Prozent aller Stammzellspenden kam bei der 25-Jährigen die sogenannte periphere Spende zur Anwendung, bei der die Zellen direkt aus dem Blut gefiltert werden. Bei einer anderen Methode wird das Knochenmark aus dem Beckenkamm entnommen – und nicht aus dem Rückenmark. Die Voruntersuchungen und die Entnahme selbst seien aber problemlos gewesen. „Ich konnte jederzeit bei der DKMS anrufen, dort wurden mir alle Fragen beantwortet und die DKMS hat alle Kosten übernommen“, berichtete die junge Frau von ihren Erfahrungen.
Die Initiatorin, Maren Seibold, war überzeugt davon, dass die Typisierungsaktion sehr sinnvoll sein würde. „Ich bin selbst typisiert und freue mich, dass die Aktion nach der vielen Arbeit in der Vorbereitung so erfolgreich war. Ich hätte nicht gedacht, dass sich so viele typisieren lassen würden.“
Von Patrick Neukäter