Vieles schien selbstverständlich in den letzten Jahren, so auch der Projektkurs „Gegen das Vergessen“, der seit acht Jahren stattfindet und initiiert durch Ruth Voss eine feste Größe am Paul-Klee-Gymnasium geworden ist. Ein Jahr lang beschäftigen sich Schüler*innen der Q1 gemeinsam mit ihrer Lehrerin Brigitta Wingen mit dem Thema Holocaust.
Während des Kurses findet die gemeinsame Fahrt nach Polen, nach Oswiecim, dem Ort, der von den Nationalsozialisten Auschwitz genannt wurde, und Krakau statt. Kein leichter Kurs, den sich die Jugendlichen freiwillig auswählen.
Lange wollten wir es nicht wahrhaben, dass es dieses Jahr anders sein sollte. Bereits im letzten Jahr musste die Ausstellung im Kulturbahnhof ausfallen, konnten die Ergebnisse leider nur digital präsentiert werden, auch wenn wir auch heute noch stolz auf unsere Ergebnisse sind, die immer noch über die Homepage des PKGs abrufbar sind.
Die Ausstellung kann über diesen Link weiterhin besucht werden.
Lange haben wir gekämpft, nach Oswiecim, in die Gedenkstätte nach Auschwitz-Birkenau, zu fahren, wir haben die Fahrt zweimal verschoben und mussten die Entscheidung der Landesregierung mit schwerem Herzen akzeptieren, dass alle Schulfahrten bis zu den Sommerferien abgesagt werden müssen.
Mit der „Stätte der Begegnung“, unserem Veranstalter der Fahrt aus Vlotho, suchten wir nach einem Weg weiter an unserem Thema zu arbeiten und entschieden uns für ein digitales Seminar. Neben Informationen zum Holocaust und zu dem Vernichtungslagerkomplex Auschwitz wollen wir der Frage nachgehen, was Auschwitz uns in der Gegenwart bedeutet. Wir wollen ebenfalls einen Blick auf unsere Region werfen. Gibt es Opfer aus Overath, aus dem Rheinland, aus Köln? Was können wir aus der Vergangenheit lernen? Welche Rolle spielen Vorurteile und Rassismus auch in unserer Gesellschaft? Der Höhepunkt unseres Seminars wird das Gespräch mit einer Zeitzeugin des Holocaust, voraussichtlich mit Eva Weyl, sein. Sie verbrachte einen Teil ihrer Kindheit im KZ-Sammellager Westerbork und erwartete dort dreieinhalb Jahre mit ihrer Familie einen Transport in eines der Vernichtungslager.
Zwei Tage werden sich die Schüler*innen des Kurses digital mit dem Holocaust auseinandersetzen, werden sich der Vergangenheit weiter nähern, ohne das geschehene Unrecht in letzter Konsequenz begreifen zu können. Wir blicken mit Interesse und Spannung auf das Seminar und vor allem auf das Zeitzeugengespräch mit Eva Weyl!
Brigitta Wingen
David Hubert, Schulleiter
Patrick Neukäter, Presse- und Öffentlichkeitsarbeit