Was heißt „Muße“? Ist es nicht müßig über Muße nachzudenken? Muße heißt doch Nichtstun, gefragt ist aber Aktivität und Kreativität. Was soll dieser Begriff also im schulischen Raum? In einer Zeit, in der G8 den zeitlichen Rahmen und den Takt in einer Schule vorgibt, gewinnt dieser Begriff noch deutlicher an Bedeutung als vorher. Der Sinn der Muße liegt also gerade nicht darin sich zu zerstreuen, um bloß nicht zu sich selbst zu kommen, oder sich zu befreien von erwerbsmäßiger, nutzbringender Arbeit und sich in Freizeitaktivitäten zu verlieren. Mithin eröffnen Muße und Besinnung einen Blick auf den Menschen, wo er nicht aufgeht in einer Optimierung von Kosten-Nutzen-Kalkulationen. In Ruhe und Konzentration sich mit dem zu befassen, was individuelle Kräfte entfaltet und was die Welt an Angeboten und Anforderungen bereithält. Hierzu werden weiterhin Rückzugsräume für Schüler geschaffen, in denen sie sich erholen und entspannen können. Dafür steht auch das Prinzip ‚Offener Klassenraum’ in den Mittagspausen. Die Schülerinnen und Schüler unterzeichnen gemeinsam mit dem Klassenlehrer eine Vereinbarung, in der sie sich verpflichten sich ordentlich zu verhalten und rotierend immer zwei Schüler als verantwortliche Ansprechpartner bereitzustellen. So können sie ihr eigenes Klassenzimmer in der Mittagspause als Aufenthaltsraum zusätzlich nutzen.
Ruhebänke und -tische sind mittlerweile auf fast jeder Etage des Sek. I-Bereiches sowie in der Schulstraße für alle Schülerinnen und Schüler nutzbar.
Der Begriff ‚Entspannung’ erinnert zunächst an ‚Freizeit’, die als Gegenüber zur Arbeit, zur anspannenden Beschäftigung in der Schule einen Freiraum verheißt. In diesem Sinne bietet das PKG auch eine Vielzahl von Möglichkeiten wie Wandertage, Klassen- und Kursfahrten, Besuch von Theateraufführungen, Musikveranstaltungen usw., wodurch dem Aspekt der Entspannung in gemeinsamen Aktivitäten von Schülerinnen und Schülern, Lehrern und Eltern Rechnung getragen wird.
Zudem bieten die Sporthelfer im Rahmen der Mittagspausenbetreuung ein (Sport-) Angebot interessierten Schülerinnen und Schülern an.
All dies erfordert einerseits eine Lernatmosphäre im Unterricht, die von eben dieser Ruhe und Konzentration geprägt sein muss; Disziplin im Klassenzimmer soll also die Lernprozesse fördern, ohne sie freilich erzwingen zu können. Erforderlich ist andererseits aber auch eine Vielfalt von Lernwegen und Erfahrungsräumen. Deshalb ist es uns wichtig, ein breit gefächertes Angebot an Kursen und Arbeitsgemeinschaften zu ermöglichen, für Musik- und Theateraufführungen Raum zu schaffen, die künstlerische Ausgestaltung des Schulgebäudes fortzusetzen und zu erneuern sowie Schulgottesdienste regelmäßig anzubieten.
Aber auch Schulfeste (Jubiläen, Abschluss von Projektwochen, Abiball, Schulkarneval usw.) können das, was Muße bzw. Besinnung meinen, verwirklichen helfen. Sie gehören also zu einem lebendigen Schulleben am Paul-Klee-Gymnasium und sind für uns kein lästiges Beiwerk.