Non scholae sed vitae discimus – Nicht für die Schule, sondern für das Leben lernen wir.
Dieser altbekannte Satz hat in den letzten Jahren noch einmal neu die pädagogische Diskussion belebt. Auf der Basis der nach wie vor gültigen Feststellung der alten Lateiner will das PKG vor allem ein Ziel erreichen: Schülerinnen und Schüler sollen das Lernen lernen. Was ist damit gemeint?
Stofflich gelernt wurde in der Schule schon immer, und das wird sich auch in Zukunft nicht ändern. Das garantiert das System der Unterrichtsfächer, das garantieren die wissenschaftlich ausgebildeten Fachlehrerinnen und Fachlehrer. Aber eine Schule, die sich nur auf Wissensvermittlung im traditionellen Sinne zurückzieht, hat die Zeichen der Zeit nicht verstanden. Die heutige Schule muss ihre Schülerinnen und Schüler stärker als je zuvor auf das Leben nach der Schule vorbereiten, wo sie auf Computer am Arbeitsplatz treffen, auf eine sich vor allem technisch rasant entwickelnde Gesellschaft, auf immer mehr Wissen in allen Bereichen. Da sind Orientierungswissen, Wecken und Erhalten von Lernbereitschaft und Methodenkompetenz gefragt.
Das Paul-Klee-Gymnasium will seine Schülerinnen und Schüler nicht nur mit Wissen ausstatten, sondern ihnen ein möglichst differenziertes Instrumentarium mitgeben, um neue Informationen aufzunehmen, einzuordnen und zu bewerten. Das Paul-Klee-Gymnasium will vermitteln, dass Lernen eine Lust ist und dass es sich lohnt, diese Lust ein ganzes Leben wach zu halten. Hierzu bilden sich die Lehrerinnen und Lehrer regelmäßig fort.
Methodisches Lernen soll im Unterricht stärker berücksichtigt werden. Auf die Altersgruppe zugeschnittene Methodentage für die Klasse 6 bilden die Grundlage für unser Konzept. Das Paul-Klee-Gymnasium hat ferner begonnen, mit Hilfe eines Methodenseminars in der Jahrgangsstufe EF (10), Kompetenzen in Bereichen wie Arbeiten in Gruppen, Visualisieren und Präsentieren, Informationsbeschaffung, Freie Rede oder Lösungsstrategien in den Naturwissenschaften gezielt aufzufrischen, zu ergänzen und auszubauen. Dies geschieht in Zusammenarbeit mit einem externen Partner. Langfristige Wirkung haben solche Schwerpunkt-Angebote aber nur, wenn sie in den täglichen Unterricht einfließen.
Deshalb haben wir unsere Erfahrungen ausgewertet und ein umfassendes Methodenkonzept entwickelt, auf dessen Grundlage der Fachunterricht spezifische methodische Qualifikationen während der ganzen Sek. I vermittelt.
Eine professionell geführte und angemessen ausgestattete Bibliothek, wie sie unsere Schule zurzeit besitzt, ist auch in Zukunft eine unverzichtbare Grundlage für selbstständiges Arbeiten und anspruchsvolles Lernen. Gerade eine moderne Bibliothek garantiert, dass dem Buch als Bildungsmittel ein angemessener Raum bleibt. Das schließt die Ausstattung mit modernen Medien und entsprechender Lernsoftware ein.
Eine Möglichkeit, methodisches Lernen sinnvoll einzuüben, bietet unser Vertretungskonzept, das bei absehbarem oder längerem Unterrichtsausfall vorsieht, dass die Fachlehrer den Schülern Aufgaben bereitstellen, die diese selbstständig bearbeiten sollen und die in den Fachunterricht integriert sind. Das SELF-Konzept setzt da an, wo für kurzfristigen Vertretungsunterricht Material einsetzbar sein muss – für den Fall, dass kein in der Klasse unterrichtender Lehrer einsetzbar ist. Dafür existiert ein Materialfundus in verschiedenen Fächern, der mittlerweile auch teilweise über die Internetplattform der Schule abgerufen werden kann. Ergänzt wird es durch eine internetbasierte E-learning-Plattform für Schüler und Lehrer, welche in den nächsten Jahren ausgeweitet werden soll.
Speziell auf die Anforderungen für besonders begabte Schüler ausgerichtet ist das am PKG bereits fest verankerte Drehtürmodell, das Schülerinnen und Schülern die Möglichkeit eröffnet, ab Klasse 6 die 2. und 3. Fremdsprache (Französisch/Latein) parallel zu erlernen. Zwei Stunden pro Woche besuchen die durch die Erprobungsstufenkonferenz ausgewählten Schülerinnen und Schüler den Fremdsprachenunterricht ihrer Klasse (z.B. Französisch), die beiden anderen Stunden erlernen sie die andere Fremdsprache (z.B. Latein) in einer der Parallelklassen. Eine Rückkehr in den normalen Unterricht ist jeweils zum Halbjahr möglich.