Hilfen und Anforderungen
Die Schule hat die Aufgabe, Schülerinnen und Schüler zu mündigen Menschen heranzubilden und ihnen Kenntnisse, Fähigkeiten und Fertigkeiten zu vermitteln, die ihnen selbständiges Urteil und eigenverantwortliches Handeln in Familie, Staat und Gesellschaft ermöglichen.
Damit ist ein hohes Maß an Anforderungen von Gesellschaft, Elternhaus und Schule verbunden, denen die Schülerinnen und Schüler bereits mit Beginn der Einschulung am Gymnasium in der Klasse 5 ausgesetzt sind. Für sie gilt es, ein anspruchsvolles Lernprofil mit vielen neuen Fächern, vor allem beim Übergang auf das Gymnasium in Klasse 5 zu bewältigen. Nach dem Anstieg der Wochenstundenzahl bedingt durch G8, ist es wichtig Schülern inhaltliche und methodische Orientierungsmöglichkeiten anzubieten, um sie für ihr späteres (Berufs-)Leben adäquat vorzubereiten. Aber nicht nur inhaltlich und methodisch sollen die Schüler ausgebildet werden, sondern es sollen ihnen auch soziale Fähigkeiten vermittelt werden. Den Schülern begegnet daher unentwegt eine umfassende Erwartungshaltung der Gesellschaft, die sich im schulischen Raum in Leistungsüberprüfungen, Einforderung von Disziplin, Pünktlichkeit und Zuverlässigkeit niederschlägt.
Um die Einhaltung solcher vorgegebener Standards, die für unsere Leistungsgesellschaft unverzichtbar sind, bemüht sich das PKG, indem anspruchsvoller Unterricht erteilt und unvermeidbarer Unterrichtsausfall im Rahmen unserer Möglichkeiten durch einen qualifizierten Vertretungsunterricht abgemildert wird.
Um die gerechte Beurteilung und Förderung der Schüler auf eine möglichst breite Basis zu stellen, haben wir Absprachen zwischen den unterrichtenden Lehrern über Leistungs- und Benotungsstandards in den jeweiligen Fächern erarbeitet.
Individuelle – sowohl fachspezifische als auch auf das allgemeine Arbeitsverhalten bezogene – Förderpläne sind Teil unseres Förderkonzepts. Sie sollen Schülern die Möglichkeit geben, ihre Defizite abzubauen und ihre Leistung zu steigern. Ferner bilden Kompetenzchecks (D/M/E) in der Jahrgangsstufe 7 (und 8 für Französisch/Latein) ein Gerüst um, mit deren Ergebnissen, Schüler adäquat fördern zu können. Dazu werden in jedem Halbjahr Förderworkshops entsprechend des Bedarfs in den jeweiligen Fächern eingerichtet. Künftig sollen sowohl die Kompetenzchecks als auch die Workshops auf weitere Fächer ausgedehnt werden.
Zudem ist die Implementation eines Förderbandes und einem damit verbundenen übergreifenden Konzepts in der Jgst. 6 ab dem Schuljahr 2015/16 geplant.
Das PKG hat es sich zudem zur Aufgabe gemacht, Schüler/innen im Sinne eines umfassenden Bildungsbegriffs neben den bisherigen Schwerpunkten im künstlerisch-musischen und sprachlichen Bereich auch gerade in den naturwissenschaftlichen Fächern (MINT) verstärkt zu fördern. Mit dieser Zielsetzung hat das PKG ab dem Schuljahr 2009/10 eine mathematisch-naturwissenschaftliche Profilklasse eingerichtet.
Eine zusätzliche Hilfe stellen die von pädagogischen Fachkräften geleiteten Silentien, eine qualifizierte Hausaufgabenbetreuung, für Schüler der Klassen 5 und 6 dar. Das von Schülern initiierte und von Lehrern geleitete Projekt ‚Schüler helfen Schülern’ bietet Nachhilfe für interessierte Schüler der Sekundarstufe I durch OberstufenschülerInnen als Einzel- oder Gruppenunterricht.
Das Drehtürmodell eröffnet (wie unter 2.1 bereits erwähnt) besonders begabten Schülerinnen und Schülern die Möglichkeit, ab Klasse 6 die 2. und 3. Fremdsprache parallel zu erlernen.
Das PKG unterstützt mathematisch begabte Schülerinnen und Schüler bei der „Matheolympiade“ sowie in den Klassen 5 und 6 beim „Känguru-Wettbewerb“. Im Sinne des naturwissenschaftlichen Schwerpunkts unterstützt das PKG ebenfalls die Teilnahme an der „Internationalen Chemie-Olympiade“ (Sek. II) sowie an den Wettbewerben „Chemie entdecken“ (Sek. I) und der DECHEMA (Gesellschaft für Chemische Technik und Biotechnologie e.V.) (Klassen 7-11). Dabei haben Schülerinnen und Schüler die Möglichkeit, sich intensiv mit chemischen Fragestellungen theoretisch und praktisch auseinanderzusetzen, die über den normalen Fachunterricht hinausgehen. Zu einer breiten Forderung und Förderung gehört auch ein umfangreiches Sportangebot dessen Höhepunkte der Sporttag, die Multisportwoche oder der Schulskikurs für interessierte Schüler sind. Aber auch die Teilnahme an Wettkämpfen auf Kreisebene ist eine Herausforderung. Wir richten im Rahmen unserer personellen Möglichkeiten Arbeitsgemeinschaften (s. Glossar) ein. Schüler betreuen lehrergeleitet und kompetent das schulinterne Computernetzwerk und die Homepage unserer Schule.
Auf dem fremdsprachlichen Gebiet gelingt es dem Paul-Klee-Gymnasium regelmäßig Fremdsprachenassistenten, die als „native speaker“ Programme außerhalb des normalen Unterrichts anbieten, an die Schule zu holen.
Andererseits übersieht das PKG nicht, dass gerade auf Grund dieser Erwartungshaltung der Erwachsenen Schüler sich manches Mal in mancher Entwicklungsphase vor erhebliche psychische und physische Probleme gestellt sehen. Daher ist es für das PKG eine unverzichtbare Aufgabe, hier bereits im Vorfeld Hilfen anzubieten, um solche Problemfälle möglichst gar nicht erst entstehen zu lassen.
In diesem Zusammenhang wäre auch das Konzept des Sozialen Lernens zu nennen, das in verschiedenen Klassenstufen unterstützt durch das Lions Quest-Programm umgesetzt wird. Es umfasst Bausteine, die sowohl Selbstvertrauen und Selbstwertgefühl stärken als auch Übungsfelder zur Entwicklung und Förderung eines positiven Sozialverhaltens bieten. Das Haupthandlungsfeld sind dabei die Klassen 5 und 6. Hinzu kommen Workshops und Informationsveranstaltungen zur Suchtprävention (Klasse 9), Anorexie (‚Klang meines Körpers‘) sowie der ‚Safer Internet Day‘ (Klasse 7).
Für unsere zukünftigen Fünftklässler und ihre Eltern organisieren wir alljährlich einen Informationsabend und einen Kennenlernnachmittag noch vor Schulbeginn, an dem die Schüler mit ihren neuen Klassenkameraden, dem (der) Klassenlehrer(in) und auch dem Klassenraum Bekanntschaft machen können. Zu den Erprobungsstufenkonferenzen laden wir regelmäßig die ehemaligen Grundschullehrer/innen ein.
Speziell für die Oberstufe existiert das Angebot ‚Brücken ins Studium’ für die Jahrgangsstufe Q1/11, das den Schülern die Möglichkeit eröffnet, eine Woche an einer mit uns kooperierenden Hochschule ein bis zwei Fächer zu belegen und damit die Gelegenheit gibt, in Arbeitsweisen und Anforderungen eines Studiums Einblick zu bekommen. Alternativ dazu gibt es für die Schüler auch die Möglichkeit, in einem Unternehmen ihrer Wahl, ein Betriebspraktikum zu absolvieren.
Ein weiteres Angebot speziell für die Oberstufe ist mit dem Europäischen Sprachenportfolio (EPS) gegeben, das zum einen externe Sprachprüfungen wie DELF (Diplôme d’études en langue française) und das Cambridge certificate umfasst, aber auch umfassender gesehen werden muss. Das Sprachenportfolio besteht im Wesentlichen aus drei Punkten: dem Sprachenpass, der einen Überblick über den aktuellen Stand der Sprachkenntnisse gibt; der Sprachenbiografie, in der Erfolge aber auch Misserfolge beim Lernen notiert werden und ein Dossier, in dem verschiedene eigene Arbeiten unterschiedlicher Art gesammelt werden, die exemplarisch veranschaulichen, was man in den verschiedenen Sprachen bereits geleistet hat bzw. zu leisten im Stande ist.
Beratungskonzepte greifen ebenso bei der Wahl der 2. Fremdsprache zwischen Französisch und Lateinisch in der 6. Klasse, bei der Wahl der Differenzierungskurse zu Beginn der 8. Klasse, beim Übergang von Klasse 9 zur Sekundarstufe II und bei der Wahl der Abiturfächer. Des Weiteren steht den Schülerinnen und Schülern, aber auch Lehrern und Eltern, ein Beratungsteam von vier Kolleginnen und Kollegen bei Problemen in schulischen und außerschulischen Angelegenheiten zur Seite, die seit dem Schuljahr 2009/10 von einem Schulsozialarbeiter verstärkt werden. Dieser erstellt, in Zusammenarbeit mit dem Beratungsteam, die notwendigen Angebote, die Schüler/innen mit familiären, persönlichkeitsbezogenen sowie durch schulische Misserfolge bedingte Probleme Lösungen oder Lebensperspektiven eröffnen.
Im ersten Halbjahr eines jeden Schuljahres findet, zwei Wochen vor dem Elternsprechtag, ein Schülersprechtag statt, der sich den besonderen Problemen und Anliegen der Schüler widmet. Die ggf. darin getroffenen Vereinbarungen werden im Laufe des Schuljahres mit dem Schüler/der Schülerin besprochen.
In diesem Zusammenhang soll auch der Förderverein erwähnt werden, der es dem PKG durch großzügige finanzielle Unterstützung ermöglicht, Unterrichtsmaterialien und -geräte zu erwerben, ohne die ein moderner Unterricht auf angemessenem Anforderungsniveau nicht mehr möglich ist. Wir hoffen, dass auch in Zukunft möglichst viele Eltern durch eine Mitgliedschaft im Förderverein unsere Arbeit ganz konkret unterstützen.