Der Projektkurs „Gegen das Vergessen“ ist eine feste Größe am PKG! Auch dieses Jahr beschäftigten sich ein Jahr lang 26 Schüler:innen der Q1 mit ihrer Lehrerin Frau Wingen mit der Vergangenheit, die nie vergeht – mit Antisemitismus, Rassismus, mit dem Holocaust und nicht zuletzt mit Auschwitz.
Zusammen mit dem Q1-Leistungskurs Geschichte von Patrick Neukäter fuhr der Projektkurs vom 19. bis zum 25. März 2023 nach Polen.
Begleitet wurden Sie von Brigitta Wingen, Patrick Neukäter, Tobias Goeke sowie Valentin Blass.
Bericht über die Gedenkstättenfahrt:
Sonntag (Anreisetag):
Der Geschichte Projektkurs, Teile des Geschichts- LKs und Gks haben sich heute, dem 19.3.23 um 05:30 am Paul-Klee Gymnasium getroffen und sind pünktlich um 6 Uhr, nachdem jeder seinen Koffer eingeladen hatte, losgefahren. Nach ein paar Stunden haben wir dann unsere erste Pause auf einer Raststätte gemacht und etwas gegessen. Die Schüler präferierten dabei eher Mc Donalds wobei die Lehrer das klassische Essen der Serways Raststätte genossen.
Nach einer kleinen Verspätung einiger Schüler, die mit großer Begeisterung der Lehrer begrüßt wurde, konnte die Fahrt fortgesetzt werden. Einige Phasen der Unruhe, des Schlafes, des Karten- oder Werwolf Spielens, einiger kurzen Pausen und akzeptabler Toilettenausstattung kamen wir ungefähr anderthalb Stunden früher als gedacht an. Hauptsächlich war dies unserem brillanten Busfahrer, aber auch einer mehr als guten Verkehrslage zu verdanken. Anschließend konnten wir alle in unsere Zimmer einziehen und uns auch schon wieder auf den Weg zum Abendessen machen. Zum Abendessen gab es eine Vorspeisensuppe mit Karotten, Bohnen, Rosenkohl und anderen Gemüsesorten. Zum Hauptgang gab es dann Fleisch mit Sauce, Kartoffeln und ein leckerer Beilagensalat. Kurz nach diesem Schmackofatz hat uns Réné, der Teamer, einige Fakten über den Ort und das Konzentrationslager in einer Präsentation erzählt und uns auf den nächsten Tag vorbereitet.
Abschließend durften wir dann den Abend entspannt ausklingen lassen. ALLE Schüler lagen dann pünktlich um 22 Uhr in ihrem Bett, um für den nächsten Tag ausgeschlafen und bereit zu sein.
Eddie Leder, Alexander Sokolish, Tim Adrian, Simon Büscher, Luca Peukert, Tom Frings
Montag:
Unser erster richtiger Tag in Oświęcim begann um 07:30 Uhr mit aufstehen. Um 08:00 Uhr erwarteten uns alle gespannt im Essenssaal, um uns gebührend zu begrüßen: mit tosendem Besteckgeklirr wurden wir empfangen. Um 8:45Uhr trafen wir uns im Foyer, um mit dem Bus nach Oświeçim zu fahren. Dort angekommen haben wir uns in zwei Gruppen aufgeteilt. Die einen starteten mit der Stadtführung, die anderen mit dem Besuch des Museums Oshpitzin.
Bei der Stadtführung wurden uns die wichtigsten Orte und Denkmäler gezeigt, dazu erhielten wir historische Informationen. Am Ende der Stadtführung tauschten die Gruppen und wir besuchten das Museum.
Ein junger Mann aus dem Museum führte uns herum. Er zeigte uns verschiedene Räume, den Raum über die Vorkriegszeit, Kriegszeit, Nachkriegszeit und einen Raum mit einer aktiven Synagoge.
Um 12:00 Uhr waren wir wieder in der Herberge fürs Mittagessen.
Um 12:40 Uhr sind wir von der Herberge aus losgelaufen zum ehemaligen Stammlager (Auschwitz 1). Dort angekommen erhielten wir eine kommentierte Führung über Kopfhörer. Der Guide führte uns durch verschiedene zweigeschössige Backsteingebäude, den sogenannten „Blöcken“ sowie zur Gaskammer und dem Krematorium. In den Blöcken, die wir besuchten, gab es unterschiedliche Ausstellungen. Wir haben persönliche Gegenstände der Opfer gesehen sowie Haare und Kleidung.
Nach der Führung sind wir zurück in die Herberge gelaufen.
Dort gab es um 18:00 Uhr Abendessen.
Nach dem Abendessen trafen wir uns um 19:00 Uhr zu einem Auswertungsgespräch und zur Reflexion in Kleingruppen, wir unterhielten uns und diskutierten über den Verlauf des Tages.
Den Abend ließen wir mit ein paar entspannenden Runden Werwolf ausklingen.
Lea Reimann, Leonie Dreher, Clara Zielhofer, Lena Froch, Emma Moll
Dienstag:
Der Tag begann […] mit dem gemeinsamen Frühstück morgens um 08:00 Uhr. Nach dem Frühstück hatten wir Zeit uns für den Tag fertig zu machen. Um 09:00 Uhr trafen wir uns schließlich an der Rezeption vom Hotel und sind gemeinsam mit dem Bus zum ehemaligen Konzentrations- und Vernichtungslager Auschwitz-Birkenau gefahren. Nach einer kurzen Busfahrt kamen wir am Haupteingang von Birkenau an. Um 09:30 Uhr trafen wir uns am Eingangstor mit zwei Touristguides. Wir teilten uns in zwei Gruppen auf, die von jeweils einem Guide betreut wurden. Nach einer kurzen thematischen Einführung und Erklärung, wie das Gelände aufgebaut ist, begann die Führung über das Gelände von Birkenau.
Zuerst konnten wir eine ehemalige Sanitärbaracke und eine Schlafbaracke im Block B2 von innen anschauen. In den Baracken erfuhren wir, dass die Holzbaracken ursprünglich deutsche Pferdeställe waren, in welchen über 50 Pferde untergebracht werden konnten. In Birkenau wurden dort mehrere Hundert Häftlinge in einer Baracke untergebracht. Zwischen den Holzbaracken konnten wir viele Ruinen und Überreste von ehemaligen Baracken sehen, welche zerstört wurden.
Danach gingen wir zurück zum Haupteingang und von dort aus zur ehemaligen Rampe. Auf der Rampe hat unser Guide erzählt wie Neuankommende Häftlinge direkt nach der Zugfahrt in verschiedene Bereiche sortiert und gebracht wurden. Auf einem der Zuggleise stand einer der Transport-Waggons, mit welchen die Häftlinge auf unbequeme Weise ins Lager gebracht wurden. Wir gingen weiter bis ans Ende der Rampe, wo früher das Krematorium 2 stand. Dieses wurde vor der Übernahme von Birkenau zerstört und heute findet man nur noch eine Ruine. Direkt neben der Ruine wurde ein Platz aufgebaut, auf dem ein Mahnmal in Erinnerung an die Ermordeten errichtet wurde. Auf vor dem Mahnmal stellten wir uns im Kreis auf, jeder nahm eine weiße Rose in die Hand und wir hielten eine Schweigeminute in Gedenken an die Opfer. Nach der Schweigeminute legten wir die Rose an einem Ort im Lager nieder, welcher uns sehr bedeutend war.
Nach einer kurzen Erholungspause sind wir in den Bereich des ehemaligen Effektenlagers „Kanada“ gegangen. Dort kann man nur die Fundamente der Baracken sehen. In einem der Fundamente konnten wir eine große Menge an Gegenständen sehen, welche den Häftlingen nach der Ankunft abgenommen wurden. Nach dem Effektenlager sind wir zur Ruine der zweiten Provisorischen Gaskammer gegangen, wo die ersten Häftlinge in Birkenau ermordet wurden. Die Gaskammer wurde früher auch „weißes Haus“ genannt. Nachdem wir die Ruinen einige Zeit betrachten konnten, sind wir zurück in Richtung des Effektenlagers gegangen. Neben dem Effektenlager befindet sich [das sogenannte „Badehaus“. Hier wurden die Gefangenen auf ihre Lagerhaft vorbereitet.] Wir konnten wir die Innenräume besichtigen und den Weg, den die Häftlinge durch das Haus nehmen mussten, nachgehen. Im letzten Raum befand sich eine Ausstellung mit vielen Bildern der Opfer, aus deren früherem normalem Leben.
Nach einer weiteren Erholungspause sind wir zurück in Richtung des Haupteingangs gegangen. Auf dem Weg dorthin haben wir uns eine der Kinderbaracken von innen angeschaut. An den Innenwänden waren einige Zeichnungen ausgestellt, jedoch gab es auch viele Zeichnungen und Wörter, die auf die Wände und Holzbalken gemalt und geschrieben wurden. Dabei trafen wir jedoch auch auf einige Kritzeleien, die nachträglich von Besuchern hinterlassen wurden. Danach sind wir durch eine weitere Sanitärbaracke hindurch und zum Schluss zum „Todeshaus“ gegangen. Das „Todeshaus“ war ebenfalls eine Schlafbaracke. Hier wurden jedoch die Häftlinge untergebracht, die [krank waren und] getötet werden sollten. Auch hier konnten wir Zeichnungen und Kritzeleien an den Wänden entdecken. Im Anschluss haben wir uns bei unserem Guide für die Führungen durch das Stammlager und durch Birkenau bedankt.
Nun haben wir uns erneut in zwei Gruppen aufgeteilt. Eine Gruppe hatte die Möglichkeit, noch weiter in Birkenau zu bleiben und das Gelände ohne einen Guide zu besichtigen. Die zweite Gruppe ist mit dem Bus weiter nach Harmęże gefahren. In Harmęże haben wir uns die „Labyrinthe“ Ausstellung von Marian Kołodziej im Keller eines Klosters angeschaut. Marian Kołodziej war ein Überlebender der Konzentrations- und Vernichtungslager, der nach Ende des Zweiten Weltkriegs im hohen Alter angefangen hat, seine Erinnerungen und Erfahrungen in Zeichnungen zu verewigen. Wir wurden vom Franziskanermönch Pater Marek durch die Ausstellung geführt und bekamen zu vielen der Bilder Erklärungen zur Darstellung verschiedener Personen und Orte. In der Ausstellung waren mehrere hundert Bilder ausgestellt.
Nach der Ausstellung sind beide Gruppen gegen 15:00 Uhr mit dem Bus zurück zum Hotel gefahren, wo wir um 15:30 schließlich Mittagessen bekamen. Nach dem Essen haben wir eine Pause gemacht. Um 16:30 sind wir erneut zum ehemaligen Stammlager Auschwitz I gegangen, wo wir nochmal die Gelegenheit bekamen, individuell einzelne Ausstellungen und Gebäude anzuschauen.
Um 18:30 Uhr haben wir zu Abend gegessen und im Anschluss um 19:30 Uhr in den selben Gruppen wie zuvor eine Reflexionsgespräch über den Tag geführt.
Jan Kopitzki, Dennis Hake, Luis Schmidtke, Yannick Griehl
Mittwoch:
Um 7:30 Uhr haben wir uns beim Frühstück getroffen, um gegen 8:30 Uhr zum Stammlager zu laufen. Nach den Sicherheitskontrollen sind wir in Block 25 gegangen, wo sich Teile des Archivs befinden. Dort haben wir uns einen Vortrag über Kunst in Konzentrationslagern angehört und uns die ausgestellten Werke angeguckt.
Es gab viele Auftragszeichnung, so beispielsweise zwei Portraits, welche für den Lagerarzt Joseph Mengele gezeichnet wurden, aber auch Landschaftsgemälde, welche SS-Leute in Auftrag gegeben haben, um sie bei sich zu Hause aufzuhängen oder beispielsweise an ihre Ehefrauen zu verschenken. Diese Auftragsarbeiten wurden teilweise gewaltsam erzwungen, oft aber auch freiwillig angefertigt, da die Künstler:innen manchmal mit einer zusätzlichen Portion Essen oder einem etwas milderen Umgang belohnt wurden. Außerdem half die Kunst vielen, sich abzulenken, zumal sie froh über die Pause waren, da sie in der Zeit, in der sie zeichneten, keine schweren Arbeiten verrichten mussten. Oft malten sie auch Landschaften aus ihrer Heimat, was vielen Hoffnung und den Raum, sich an früher zu erinnern, gab. Neben den Auftragsarbeiten für die Privatpersonen mussten viele Häftlinge auch Lagepläne und Zeichnungen von der Lagerbaustellen anfertigen.
Viele Kunstwerke wurden aber auch illegal und heimlich hergestellt. So zeichneten viele Gefangene Selbstportraits, um ihre Identität zu bewahren, da sie häufig fürchteten, im Lager zu sterben und nichts hinterlassen zu können. Außerdem hatten viele durch die Vergabe von Nummern im Lager das Gefühl, ihre Identität zu verlieren und fanden in der Kunst eine Art Hilfe für sich selbst. Andere wiederum stellten Figuren oder ähnliches her, welche sie an Personen verschenkten, die ihnen geholfen haben, indem sie beispielsweise mehr Essen für sie besorgt haben.
Danach hat unser Guide uns noch einiges über die Probleme der Ausstellung und der Archivarbeit im Stammlager erzählt. Viele Gegenstände werden nicht (mehr) ausgestellt, da man befürchtet, dass sie von Neonazis zerstört oder geklaut werden. Einen solchen Vorfall gab es unter anderem 2009, als das Schild „Arbeit macht frei“, welches über dem Eingangstor im Stammlager Auschwitz hängt, geklaut und zerstört wurde. Inzwischen hängt dort ein Duplikat, damit so etwas nicht wieder vorkommt.
Außerdem melden sich gelegentlich Familienangehörige bzw. Nachkommen von dargestellten Personen oder von Künstler:innen, die Anspruch auf die Bilder stellen.
Neben den Kunstwerken ist auch die Tür des Krematorium 5 ausgestellt, welche in einem Glaskasten gelagert werden muss, da sie sehr alt, empfindlich und gebrechlich ist. Gegen 10:30 Uhr war der Vortrag zu Ende und wir verließen das Gebäude wieder. Nach einer kurzen Pause in der Unterkunft haben sich die Gruppen wieder geteilt und während die eine Gruppe sich auf den Weg nach Harmęże gemacht hat, um sich dort die Kunstausstellung bzw. das Labyrinth des Marian Kołodziej anzugucken, hat die andere Gruppe sich in Sechsergruppen aufgeteilt und sich mit Impulskarten auseinandergesetzt. Auf diesen standen verschiedene Fragen zu gesellschaftlichen, historischen und philosophischen Sachverhalten und Ereignissen, die uns dazu anregen sollten, das Gesehene der letzten Tage besser einordnen zu können und gerade den Bezug zu unserem eigenen Leben und der Gegenwart herzustellen.
Nach dem Mittagessen um 12:30 Uhr haben wir uns noch eine Doku zu dem sogenannten Sonderkommando in Auschwitz angeguckt und das Ganze im Anschluss reflektiert und besprochen. Die Dokumentation erzählt die Geschichte von mehreren Personen, die damals im Sonderkommando gearbeitet und die Zeit in Auschwitz überlebt haben und zeigt, welch grausamen Job die Häftlinge dieses Kommandos hatten. Die ehemalige Häftlinge erzählten, dass sie bis heute traumatisiert sind und beispielsweise unter Albträumen leiden. Zudem erzählten sie, dass sie oft Schuldzuweisungen bekommen, da ihnen vorgeworfen wird, sie haben den Nazis geholfen. Sie betonen allerdings, dass sie all das nur sehr widerwillig getan haben und auch nur, da sie wussten, dass sie ebenfalls sterben würden, wenn sie sich weigern oder wehren.
Nach einer etwas längeren Pause hatten wir dann die Möglichkeit, uns entweder in der Bücherei mit weiterführender Literatur auseinander zu setzten, uns Mappen zu bestimmten Themen anzugucken oder selbst kreativ zu werden und individuell zu zeichnen, zu malen, zu schreiben. Nach dem Abendessen um 18:30 Uhr haben wir uns dann die zuvor entstanden Zeichnungen und Gemälde angeguckt, uns über sie ausgetauscht und nochmal reflektiert, bevor wir dann wieder Zeit für uns hatten, um den Tag alleine oder in Kleingruppen zu verarbeiten, weiter an den Bildern zu arbeiten oder nochmal in die Stadt zu gehen.
Theresa Werner, Phoebe Hartmann, Yuu Liebich, Sarah Tomzig
Donnerstag:
Der Donnerstag war ein sehr langer, aber auch aufregender Tag. Es gab schon um 7:30 Uhr Frühstück. Unser Programm hat nämlich schon um 9 Uhr angefangen und wir mussten vorher noch unsere Koffer packen, um die Zimmer zu räumen und den Schlüssel abzugeben, denn wir sind am Nachmittag nach Krakau gefahren.
Um 9 Uhr hatten wir dann auch schon den Workshop „Spurensuche in Monowitz – Vergessene Erinnerungsorte“. Zuerst haben wir uns einen Vortrag über das Konzentrationslager Monowitz angehört und dann hatten wir sogar eine Führung durch das ehemalige KZ. Allerdings ist dort nichts von früher erhalten geblieben. Das ist heute eher ein Wohnviertel. Nach der Führung sind wir mit dem Bus noch durch die IG Farben Fabrik gefahren, um uns anzugucken, wie sie heute aussieht.
Danach sind wir wieder ins Hotel gefahren, wo wir um 12:30 Uhr zu Mittag gegessen haben. Nach dem Mittagessen haben wir unsere Erfahrungen und Gefühle, die wir bis zu diesem Zeitpunkt während der Fahrt gesammelt haben, in einem Brief an uns verfasst, den wir am Ende des Schuljahres von unserer/m LehrerIn zurückbekommen werden. Um 14 Uhr ging es weiter nach Krakau. Die Fahrt hat 1 ½ Stunden gedauert.
Um 15:30 Uhr konnten wir im Hotel Batory einchecken und uns ein bisschen ausruhen, denn um 17 Uhr ging es wieder weiter. Wir hatten um 17 Uhr eine zweistündige Führung durch das ehemalige jüdische Viertel „Kazimierz“. Dann gab es Abendessen in der italienischen Pizzeria „Trattoria Soprano“. Das Essen hat allen sehr gut geschmeckt. Nach dem Abendessen hatten wir dann bis 23 Uhr Zeit, das schöne Viertel zu erkunden. Überall gab es Geschäfte, Eisdielen, Supermärkte und mehr. Wir konnten shoppen gehen, noch etwas essen, Fotos machen und einfach spazieren gehen. Wir haben diese Zeit nach dem langen Tag sehr genossen.
Zurück im Hotel konnten wir uns dann alle endlich schlafen legen.
Leen Alahmad, Lara Schmitz, Carina Rottländer, Marisa Berger, Cassandra Gemmel
Freitag (Abreisetag):
Auch am Freitag war unser Programm vollgepackt. Nachdem wir unser Frühstück gegessen hatten, ging es direkt los zu einem Gespräch mit einer Zeitzeugin des Zweiten Weltkriegs, die uns ihre Geschichte erzählte. Ihr Name war Anna Janowska-Ciońćka. Sie war selbst eine Überlebende des Holocausts und berichtete uns von ihren Erfahrungen und den schwierigen Entscheidungen, welche sie und ihre Familie während dieser dunklen Zeiten treffen mussten. Für uns alle war es eine unglaublich bewegende Erfahrung, ihre Geschichte aus erster Hand zu hören. Deshalb waren wir auch alle sehr dankbar, dass sie bereit war, ihre Erfahrungen mit uns zu teilen. Am Ende konnten wir noch persönliche Fragen an sie stellen, die sie offen und ehrlich beantwortete.
Nach dem Zeitzeugen-Gespräch stand unserer Besuch im Schindler-Museum auf dem Plan. Die Ausstellung ist den Taten von Oskar Schindler, einem deutschen Industriellen, der während des Krieges mehr als 1000. Juden vor der Deportation in Konzentrationslager rettete, gewidmet. Die Ausstellung bietet eine Vielzahl von Informationen und Artefakten, darunter Fotos, Dokumente, Gegenstände, Kleidung und vieles mehr. Auf diese Weise hat uns die Ausstellung in mehreren Abschnitten gezeigt, wie die verschiedenen Phasen von Schindlers Leben und seinen Tätigkeiten während des Krieges aussahen. Wir konnten neben der Geschichte Schindlers auch viel über die Geschichte des Holocausts und der deutschen Besatzung Polens erfahren. Das Museum hat uns einen umfassenden Einblick in das Leben und die Erfahrungen der Juden in Krakau während des Krieges gegeben und zeigte, wie Schindler sein Leben aufs Spiel setzte, um den Juden zu helfen.
Am Ende eines so eindrucksvollen Tages blieb uns nichts anderes übrig als den letzten Tag unsere Gedänkstättenfahrt in einem sehr gutem jiddischen Restaurant, dem „Klezmer Hois“, mit jiddischer Livemusik ausklingen zu lassen. Wir genossen alle unser Essen und konnten über unsere Erfahrungen des Tages und auch der ganzen Woche sprechen, bevor wir dann alle zusammen unsere lange Heimreise antreten mussten.
Gill Bosbach, Nico Felder, Jordy Schurzmann, Fabian Becker, Ben Ley, Julian Schreiner
Patrick Neukäter (Presse- und Öffentlichkeitsarbeit)