Einen Hauch von großer weiter Welt im Klassenzimmer erfuhren letztes Schuljahr zwei Klassen des PKG, die an Projekten des europäischen Erasmusprogramms Etwinning teilnahmen. Sie arbeiteten mit Schülerinnen und Schülern aus jeweils bis zu vier verschiedenen europäischen Ländern digital zu einem Projektthema zusammen und erfuhren so, wie internationale Begegnungen und Zusammenarbeit selbst in Pandemiezeiten möglich sind. Ganz nebenbei schulten sie ihre englische Kommunikationskompetenz.
Die koch- und essbegeisterte Klasse 5d entschied sich zum Thema „Healthy Food and Environmental Care“ gemeinsam mit Schülerinnen und Schülern aus Miguel Esteban in Spanien und aus Silesia in Polen ein Projekt zu erarbeiten.
Um sich kennenzulernen, erstellten alle teilnehmenden Klassen englischsprachige Videos, in denen sie Ihre Heimatstadt, ihre Schule, ihre Hobbies und natürlich die Essgewohnheiten vorstellten. Hier stellten sie fest, dass die Kommunikationssprache Englisch eine ganz andere Herausforderung bietet, wenn sie nicht aus Englischbüchern, sondern aus dem echten Leben kommt.
Das Ziel des Projekts war der Austausch über Essgewohnheiten und traditionelle Gerichte der einzelnen Länder mit der Überlegung, wodurch die Unterschiede zwischen den Ländern entstanden sind, und welche Umwelteinflüsse dazu beitragen. Gemeinsam wurden für die jeweils anderen Länder Kochtutorials auf Englisch mit den jeweiligen gesunden Rezepten der Länder erstellt und es wurde ein gemeinsames, vertontes, digitales Glossar zum Kochvokabular aller teilnehmenden Länder erarbeitet.
Schnell zeigte sich übrigens, dass Jugendliche länderübergreifend die gleichen Gerichte wie Burger, Pizza und Pommes bevorzugen, die jedoch leider nicht immer gesund sind. Es war gar nicht so einfach herauszufinden, was eigentlich traditionelle heimische Gerichte sind.
Individuell wurde dann noch eine Verbindung zum Einfluss unserer Essgewohnheiten auf die Umwelt erarbeitet. Beispielsweise wurde recherchiert, wieviele Kilometer die Zutaten für ein Snickers reisen und welche alternative Lebensmittelproduktionen erprobt werden, um die Weltbevölkerung zu versorgen. In Kunst wurden aus Abfall Anzuchttöpfe für Kräuter gebastelt. Die selbst gezogenen Kräuter sollten beim abschließenden Kochen zum Einsatz kommen, doch haben die Kräuter die Wochenenden in der Klasse ohne Wasser leider nicht überlebt.
Begeistert arbeiteten die Schülerinnen und Schüler fächerübergreifend im Deutsch-, Kunst- und Englisch an diesem Projekt, das am Ende in einem gemeinsamen Kochtag in unserer Schulküche endete. Hier wurden die einzelnen köstlichen Gerichte gezaubert und in der Sonne verspeist. Dabei reichte das Menü von spanischem Gazpacho bis zu selbstgemachten Spätzle.
Am Ende wünschten sich die Schülerinnen und Schüler an einem weiteren Projekt im nächsten Jahr teilzunehmen und hoffen, noch direkteren Kontakt zu den Schülern der anderen Länder zu bekommen. Sie überlegen schon, zu welchem Thema sie nächstes Jahr arbeiten möchten.
An einem anderen Projekt nahmen die Schülerinnen und Schüler der Klasse 8b teil. Sie hatten dabei einige Herausforderungen zu meistern.
Sie arbeiteten mit Jugendlichen aus DenHaag in den Niederlanden, Rouen in Frankreich, Sibiu in Rumänien und Izmit in der Türkei zusammen an dem Projekt „Let’s create a digital story – legends from Europe“.
Im Kunst- und Englischunterricht wurde hier zunächst per PowerPoint Präsentation und Padlet ein Länderquiz zum Erraten der Partnerländer erstellt.
Später lernten sich die Schülerinnen und Schüler kennen, indem sie mit Canvas digitale Plakate über sich selbst erstellten und diese mit den Partnern teilten. So wurden internationale Gruppen gebildet, die aus jeweils 10 Schülern aus fünf verschiedenen Nationen bestanden. Ihr Ziel war es ein digitales, selbst illustriertes und vertontes Bilderbuch zu Legenden aus den fünf Partnerländern zu erstellen.
Die Jugendlichen stellten schnell fest, dass die internationale Zusammenarbeit stark von der Zuverlässigkeit der Technik und der lokalen, wie der internationalen Gruppenmitglieder abhängig ist. So wurde die Geduld der Schülerinnen und Schüler oft auf die Probe gestellt, wenn auf Antworten und Ergebnisse aus den anderen Ländern gewartet werden musste und wir wünschten uns auf soziale Medien zurückgreifen zu können, was aus Gründen des Datenschutzes nicht möglich war.
Mit Frankreich gelang es jedoch Videokonferenzen durchzuführen. Außerdem hatten die Teilnehmenden die Gelegenheit, verschiedene ICT tools wie Canvas und Book Creator zu erproben. Auch wenn die SchülerInnen und Schüler die Herausforderung toll gemeistert haben, hätten sie sich mehr direkten Kontakt mit den Jugendlichen der Partnerländer gewünscht. Aber auch diese Erkenntnis ist ein schönes Ergebnis der Kooperation.
Das digitale Endprodukt kann sich wirklich sehen lassen: LINK
„Hello there,
My class (8b) started an etwinning project with other kids from different countries some months ago. We made groups, worked together and we needed to speak English with the other kids because of course they do not speak German. It was fun to realize our ideas. When we called the other groups with our IPads there were often problems with the network or with the communication, but we learned to understand the other kids and in the end we agreed on great new ideas. The best part of the project was to work on legends of other countries. It might not sound so exciting, but it was interesting and in my opinion everyone should learn about the culture, legends and myths of their country.
Another point is that it is important to me to coorperate with other countries and learn more about them. It helps to create peaceful bonds and this is a good feeling. I wished everyone could do projects like this.“
(L. Franke Klasse 8b)
Ich freue mich auf weitere Projekte und hoffe, dass sich die Schülerinnen und Schüler auch einmal begegnen werden.
Eva Seebo